
Ein Hoch auf die „NATO Beitragserhöhung 5 Prozent“ – endlich ein Ziel, für das es sich zu hungern lohnt!
Während in deutschen Schulen der Putz von der Decke rieselt, Altenpfleger ihre Schichten mit Koffein und Gottvertrauen überleben und Familien sich fragen, ob sie im Supermarkt eher Butter oder Heizung kaufen sollen, kommt aus Brüssel die frohe Botschaft: Die NATO will mehr. Genauer: 5 % vom Bruttoinlandsprodukt. Für Frieden, Freiheit – und natürlich für Panzer. Viel hilft bekanntlich viel. Und was sind schon ein paar Milliarden für Aufrüstung, wenn wir dafür endlich das gute Gefühl haben dürfen, vorne mitzubomben?
Endlich. Endlich. Endlich!
Ich hatte ja schon fast die Hoffnung verloren, dass irgendjemand auf diesem Planeten noch klar denkt. Aber dann kam sie – wie eine tapfere Kavallerie auf goldenen Panzern geritten: die NATO. Und sie sagte nicht einfach nur: „Wir brauchen mehr Geld für Rüstung.“ Nein. Sie sagte: „Wir brauchen 5 %. Mindestens.“ Und sie meinte: vom Bruttoinlandsprodukt. Nicht vom Netto. Nicht vom Taschengeld. Nein, volle Breitseite vom großen Kuchen. Fünf Prozent.
Ein Träumchen. Ein NATO-Feuchttraum, wenn man so will.
Frieden durch Feuerkraft – oder warum wir den Kindergarten opfern müssen
Natürlich fragen jetzt wieder die Berufsjammerer: „Aber was ist mit Bildung? Mit Krankenhäusern? Mit der Pflege? Mit Infrastruktur?“
Ich sag euch was: Panzer fahren auch ohne Autobahn. Und Soldaten? Die brauchen keine Pflege – die sind hart. Und wenn sie mal doch gepflegt werden müssen, dann bitteschön militärisch effizient und mit Disziplin. Wer im Gefecht heult, kriegt keine Schmerzmittel, sondern ’ne Standpauke und eine Dose Ravioli. Und warum überhaupt Pflege? Wer nicht mehr kann, kommt einfach in die erste Reihe! Probleme die sich von alleine Lösen.
Und Bildung? Bitte! Was bringt es, dass Kinder Gedichte auswendig lernen, wenn sie später keine Abfangrakete erkennen können? Wir brauchen Abiturienten, die die russische Flugbahn mit bloßem Auge analysieren können. Das ist die Zukunft!
5 % für die NATO – 0 % für den Rest
Wer sich fragt, wie man eine NATO Beitragserhöhung auf 5 Prozent rechtfertigt, dem sei gesagt: Mit viel Fantasie und wenig Skrupel.
Jetzt mal im Ernst: Wir reden hier von einer Investition in unsere Sicherheit. Und was ist schon Sicherheit anderes als die Fähigkeit, jederzeit irgendwo jemanden wegzubomben, bevor er „Verhandlungen“ sagen kann?
Klar, wir könnten das Geld in Kindergärten, Wohnungen oder in die Sanierung maroder Schulgebäude stecken. Aber mal ehrlich: Ein Kindergarten mit intakten Fenstern bringt dir gar nichts, wenn du keine Drohne hast, die ihn im Notfall verteidigen kann.
Wir leben schließlich in einer Zeit, in der ein Land wie Litauen eine deutsche Panzerbrigade auf seinem Boden braucht, um sich sicher zu fühlen – was ich völlig verstehe. Ich meine, wer würde sich nicht sicherer fühlen, wenn ein paar hundert schwer bewaffnete Fremde auf dem eigenen Rasen campieren?
Wirtschaftswachstum durch Kriegsgerät
Die Erhöhung auf 5 % des BIP ist nicht nur moralisch richtig – sie ist wirtschaftlich genial! Statt unnützer Investitionen in Solaranlagen, Schulen oder Sozialwohnungen können wir endlich das machen, was die Wirtschaft wirklich ankurbelt: Waffen bauen.
Denn seien wir ehrlich – was ist zukunftssicherer als ein Leopard 3? Ein Kitasystem vielleicht? Pff. Kinder wachsen auch ohne pädagogisches Konzept auf. Aber eine Armee ohne Drohnen? Das ist wie ein Bier ohne Alkohol. Möglich, aber sinnlos.
Und was für ein Anblick: Minister, die mit funkelnden Augen durch die Fertigungshallen von Rheinmetall schlendern. Politiker, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen: „Wir haben die Demokratie verteidigt – mit Hyperschallraketen!“ Da geht einem das Herz auf. Oder das Zwerchfell, vor Lachen. Oder der Geldbeutel – aber nur bei den Konzernen.
Vom Bleistift zur Rakete – Deutschlands neue Bildungsoffensive
Statt Tafeln und Tablets schlagen wir vor: Taktiktraining im Biologieunterricht. Mathe? Bitte – lieber ballistische Flugkurven. Deutsch? Rhetorik zur Rechtfertigung von Luftschlägen. Geschichte? Nur die Kapitel über „Wie man am besten interveniert, ohne gefragt zu werden“.
Wir bringen unseren Kindern nicht mehr bei, wie man Konflikte löst. Wir zeigen ihnen, wie man Konflikte dominiert. Zivile Konfliktlösung ist so 90er. Wer heute nicht in militärischer Körpersprache diskutiert, ist ein Sicherheitsrisiko.
Klima? Gesundheit? Pfff. Wir brauchen Panzer!
Wetterextreme, überlastete Notaufnahmen, aussterbende Insekten? Langweilig. Viel zu leise. Wer will schon einen sich langsam erwärmenden Planeten, wenn man stattdessen live und in HD den thermonuklearen Gegenschlag in der Tagesschau genießen kann?
Die NATO versteht das. Deswegen fordert sie nicht 2 %, nicht 3 % – sondern FÜNF! Eine Zahl wie ein Kriegsruf. Wie ein martialischer Mittelfinger an all jene, die glauben, Politik hätte irgendwas mit Diplomatie zu tun.
Wir schaffen das! Also, das Rüsten.
Natürlich, der ein oder andere könnte jetzt auf die Idee kommen, dass 5 % ein bisschen viel sein könnten. Aber hey – dafür gibt’s ja Kürzungen. Wer braucht noch Bürgergeld, wenn wir Bürgerpanzer haben? Wer braucht Rente, wenn er im Schützengraben die Nationalhymne grölen kann?
Und wer im Winter friert, soll sich halt an den Gedanken wärmen, dass irgendwo ein Leopard durch die Steppe rollt – finanziert von seiner letzten Heizkostenrückzahlung. Patriotismus ist, wenn du dir die Jacke vom Leib reißt, damit das Militär eine neue Uniform bekommt.
Die NATO: Ein Wellnessprogramm für die Waffenindustrie
Man könnte auch sagen: Die NATO ist wie ein Fitnessstudio – nur dass statt Bauchmuskeln Waffenarsenale trainiert werden. Und statt Mitgliedsbeitrag gibt’s halt nationale Pflichtzahlungen. Wer nicht mitmacht, bekommt einen bösen Blick von Uncle Sam – oder einen Freedom-Marsch durch die Hauptstadt.
Und ganz ehrlich: Wer sich jetzt noch traut zu fragen, ob wir uns das leisten können – der sollte mal seinen Sicherheitsgürtel enger schnallen. Oder gleich durch einen Sprengstoffgürtel ersetzen. Effizienter.
Die neue Solidarität: Bomben für den Frieden
Die NATO Beitragserhöhung 5 Prozent ist kein Fehler – sie ist ein Konzept. Ein Konzept für eine Welt, in der Frieden aus dem Raketenwerfer kommt.
Was früher Entwicklungszusammenarbeit war, ist heute: militärische Partnerschaft. Was früher hieß „Wir helfen den Armen“, heißt heute „Wir bewaffnen die Schwachen“. Und was früher Diplomatie war, ist heute einfach: Feuer frei.
Das ist die neue Weltordnung. Und wer sich dieser Einsicht verweigert, sollte sich warm anziehen. Bevor ihm eine Hyperschallrakete den Hut vom Kopf pustet.
Der NATO-Kindergipfel – warum wir ab 4 Jahren rekrutieren sollten
Noch ein Vorschlag für die Zukunft: Wenn schon 5 % vom BIP, dann bitte auch 5 % unserer Bevölkerung in Uniform. Ab dem Kindergartenalter. Früh übt sich. Ein NATO-Bobbycar. Ein Kasernen-Kindergarten. Statt Mittagsschlaf gibt’s Geländeübung.
Wenn schon Militarismus, dann aber konsequent. Sonst lernen die Kleinen ja nie, was im Leben wirklich zählt: Disziplin, Gehorsam, und der Unterschied zwischen Sprengkraft und Sprengwirkung.
Das Ding is:
Satire beiseite – dieser Beschluss ist nicht nur grotesk, er ist gefährlich. In einer Zeit, in der Menschen in Deutschland Wohnungen nicht mehr bezahlen können, Krankenhäuser Personalnotstand haben und das Bildungssystem zusammenklappt, wird ernsthaft diskutiert, 5 % des Bruttoinlandsprodukts in Rüstung zu stecken. Das bedeutet Milliarden, die an anderer Stelle fehlen – und zwar nicht abstrakt, sondern konkret: bei Pflegekräften, Lehrern, Kindern, Alten, Bedürftigen.
Die NATO Beitragserhöhung 5 Prozent ist kein Verteidigungsbudget – sie ist eine gesellschaftspolitische Bankrotterklärung. Sicherheit entsteht nicht durch Raketen, sondern durch Gerechtigkeit, Teilhabe und soziale Stabilität. Wer glaubt, Frieden lasse sich durch Aufrüstung erzwingen, hat die Welt nicht verstanden – oder verdient daran.
Es braucht keine NATO-Visionen vom globalen Wettrüsten, sondern mutige Politik, die sich den wirklichen Herausforderungen widmet: Bildung, Klima, Gesundheit, sozialer Zusammenhalt. Waffen schaffen keine Zukunft – sie zerstören sie.
Herzlichst, Mike
Einladung zum Diskutieren:
Fünf Prozent für Panzer, null Prozent für Menschlichkeit? Ich bin gespannt auf eure Gedanken. Ist das noch Sicherheitspolitik – oder schon Größenwahn?
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